Bei der Anmeldung ans Wieland-Gymnasium wählt ungefähr die Hälfte der Schüler/innen den Kunstzug. Sie haben damit in Klasse 5 zwei Stunden und in Klasse 7 eine Stunde mehr Kunstunterricht. Im Kunstprofil wird der Unterricht zudem inhaltlich vertieft. In Klasse 7 entscheiden die Schüler/innen, ob sie Kunst weiterhin als Profilfach belegen möchten oder ob sie ein anderes Profilfach wählen.
Die Ausstattung des Fachbereichs Kunst am Wieland-Gymnasium ist einmalig. Wir verfügen über zwei Bauteile und einen Außenbereich nur für den Unterricht in Bildender Kunst.
Das Fach Bildende Kunst bietet den Schülerinnen und Schülern ein ihrem Alter entsprechendes kreatives Betätigungsfeld und gibt ihnen die Möglichkeit, sich intensiv praktisch-bildnerisch und theoretisch-reflektierend mit den verschiedenen Themenbereichen des Faches auseinanderzusetzen. Das Wieland-Gymnasium bietet darüber hinaus als eine der wenigen Schulen im RP-Bereich Tübingen Bildende Kunst auch als Profilfach (3/ 4-stündig) an.
Im Zentrum des Unterrichts stehen Erlebnis, Beobachtung/denkendes Handeln und praktische Umsetzung. Diese Tätigkeitsfelder sollen die Kreativität auf breiter Grundlage entfalten und fördern.
Durch Tasten, Sehen, Sprechen, Gestalten, Darstellen und Spielen wird die Wahrnehmung sensibilisiert, anschauliches Denken und Handlungsfähigkeit gefördert und die emotionalen Kräfte gestärkt. Ursprüngliches vom eigenen Erleben und den Anfängen der Kulturen getragenes Malen, Zeichnen, Formen und Bauen bestimmt den Unterricht in Klasse 5 bzw. 6.
Parallel werden die Möglichkeiten künstlerischer Techniken erprobt. Begleitend dazu werden Lernziele wie Farbenlehre, Kompositionslehre, Konstruktionsweisen und Bildbetrachtungsmethoden zunehmend ins Bewusstsein der Kinder gerückt. Erhöhte theoretische und praktisch-künstlerische Anforderungen treten erst ab Klasse 8 in den Vordergrund, wenn Bildende Kunst als Hauptfach gewählt wird.
Ein mögliches Ziel des Kunstunterrichts kann die Hinführung zu kunstgewerblichen und künstlerischen Berufen sein. Darüber hinaus geht es jedoch um die Vermittlung von Schlüsselqualifikationen wie Wahrnehmungsfähigkeit, Selbständigkeit, Ausdauer, Entscheidungsfähigkeit, Problemlösungsverhalten, Dialog- und Teamfähigkeit, Beweglichkeit sowie alternatives Denken und Handeln.
Traditionell spielt im Kunstunterricht sowohl das selbständige Arbeiten – auch in der Gruppe – sowie die gezielte Beratung und Förderung der Einzelpersönlichkeit eine tragende Rolle. Da im Profilfach vor allem in der Mittelstufe eine deutlich höhere Stundenzahl (4 statt 1) zur Verfügung steht, kann der vom Lehrplan vorgegebene Stoff kontinuierlicher, aufbauender und differenzierter behandelt werden. Damit kann der komplexen Struktur des Faches, die sich in den Arbeitsbereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Medien, Plastik, Design, Architektur sowie der Beschäftigung mit Kunstwerken aller Epochen niederschlägt, Rechnung getragen werden.
Am Ende der humanistisch geprägten Gymnasialzeit, idealerweise nach Abschluss mit dem 4-stündigen Leistungskurs BK, sollte für den Abiturienten/ die Abiturientin die Befähigung und der Wunsch zu beständiger kultureller Teilhabe stehen: Ausdruck des eigenständig handelnden, kulturmündigen, letztlich demokratisch gesinnten Bürgers.
„Der Menschheit Würde ist in eure Hand gegeben.“ (Schiller, an die Künstler gerichtet)