Erfahrungsbericht von Miriam Püschner
Neues Land, Neue Leute, andere Sprache, anderes Essen und Sonne – das waren die Gründe, weshalb es mich nach Mexiko gezogen hat.
Schon beim Landeanflug auf Mexiko City wusste ich, dass es eine richtig coole Zeit werden würde, obwohl ich meine mexikanische Gastfamilie vorerst nur aus WhatsApp und E-Mails kannte. Meine Austauschpartnerin Eli und ich haben uns darauf geeinigt, dass zuerst ich sie für 3 Monate in Mexiko besuchen komme und anschließend sie mich in Biberach.
Nach meiner Landung morgens um 5 Uhr in Mexiko City, kurzem Aufenthalt im Flughafen und knappen 2 Stunden Fahrt bis nach Puebla, war ich endlich dort angekommen, wo ich meine nächsten Monate verbringen wollte.
Ab dem ersten Tag ging alles rigoros ins Spanische und schon gleich am ersten Abend lernte ich, dass die Familie in Mexiko eine sehr große Rolle spielt. Denn innerhalb von einer Woche kannte ich die komplette Verwandtschaft. Sofort fühlte ich mich wie daheim, nur auf der anderen Seite der Welt!
Ich hatte noch ein paar Tage Zeit mich an die Zeitumstellung, den neuen Tagesablauf und die neue Umgebung zu gewöhnen, bis die Schule nach den Weihnachtsferien beginnen sollte.
Ab Anfang Januar ging ich mit Eli in die 1. Prepa G1A des Colegio Humboldts in Puebla. Es war überhaupt kein Problem, dem Unterricht zu folgen, da einige Fächer, wie zum Beispiel die Naturwissenschaften, auf Deutsch oder Englisch waren. Mit meinen Mitschülern kam ich auch super zurecht. Ich wurde sofort mit offenen Armen begrüßt und habe so schnell Anschluss gefunden. Mit dem zusätzlichen Angebot „Spanischunterricht für Austauschschüler“ (täglich eine Stunde) ging das mit dem Sprache lernen auch ganz nebenbei. Innerhalb von 4 Wochen machte das Sprechen und Verstehen keinerlei Probleme mehr.
An den Wochenenden besuchte ich mit meiner mexikanischen Familie verschiedene Pyramidenstädte, zahlreiche Kirchen und andere Sehenswürdigkeiten in und um Puebla. Abends waren Eli und ich oft mit Freunden im Kino oder auf Partys.
Doch das absolute Highlight meiner 3 Monate in Mexiko war ein 5-tägiger Urlaub in Cancún, einem Badeort in der Karibik. In dem türkisblauen Meer baden, unter riesigen Palmen im schneeweißen Sand liegen zu dürfen und die Sonne mit Kokosnussmilch aus der Kokosnuss zu genießen war traumhaft und genauso wie man sich die Karibik vorstellt oder von Fotos kennt. Cancún war jedoch nicht der einzige Urlaub. Auch kurze Reisen nach Oaxaca und Mexiko City waren super und ich durfte jede Menge Neues sehen und erleben.
Der tränenreiche Abschied von meiner Familie war sehr schwer, obwohl Eli direkt mit mir zusammen nach Deutschland flog und wir wussten, dass ihre Familie uns im Sommer besuchen kommen würde. Aber noch schwerer war der Abschied von meiner Klasse, meinen Freunden und all denen, die ich fest in mein Herz geschlossen habe, die mir geholfen haben meine Zeit in Mexiko so unglaublich zu machen. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Mexikaner wird nicht das einzige sein, was ich vermissen werde. Auch das Land Mexiko, die unterschiedlichen Städte, die verschiedenen Landschaften, das leckere Essen und allgemein die völlig andere Kultur, wird mir in Deutschland sehr fehlen. Wie soll ich es denn ohne Tacos, Tortillas, Salsa und Enchiladas aushalten?!
Aber genau deshalb war es zu 100% nicht das letzte Mal, dass ich in Mexiko war. Es sind unglaublich viele tolle Freundschaften entstanden und ich habe mich zum Glück auf 3 unvergessliche Monate eingelassen.
Wer selbst Neues entdecken will und richtige Lebensfreude erleben möchte, der sollte sich unbedingt in den Flieger setzen und auf den Weg nach Mexiko machen.
Saludos soleados desde México!!!