Bei einer Tagung für Geschichtslehrer wurde vor kurzem das Woher und das Wohin des Wirtschaftsstandorts Oberschwaben beleuchtet. Der „Tag der Landesgeschichte in der Schule“, der jährlich im Rahmen der Heimattage Baden-Württemberg stattfindet, widmete sich dieses Jahr in Biberach der Wirtschaftsgeschichte Oberschwabens in den letzten beiden Jahrhunderten. Er stand unter der Federführung des Kompetenzzentrums für Geschichtliche Landeskunde im Unterricht, der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd und der Stadt Biberach.
Der Blick der Historiker richtete sich bei der Tagung in die Vergangenheit, aber auch in die Gegenwart und die Zukunft. Die beiden Tagungsleiter Markus Fiederer (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung) und Prof. Dr. Christian Wieland (Pädagogische Hochschule Schwäbisch Gmünd) betonten, dass die Fragen nach der Zukunft des Wirtschaftsstandorts Oberschwaben nicht ohne den Blick in die Vergangenheit zu beantworten seien. Das Woher und das Wohin seien unmittelbar miteinander verknüpft. Im Angesicht einer Vielzahl an krisenhaften und transformatorischen Herausforderungen würden aber in vielen Bereichen alte Gewissheiten nicht mehr gelten.
Als Auftakt der Tagung thematisierte der Leiter des Stadtmuseums Biberach, Frank Brunecker, den Weg Oberschwabens in die und in der industriellen Welt. In die Gegenwart des Wirtschaftsraums tauchten die Tagungsteilnehmer bei einer Führung durch das beeindruckende Aluminiumgusswerk der Firma Handtmann ein. Für den Nachmittag konnte Abteilungsleiter Steffen Püschel die Tagungsteilnehmer am Wieland-Gymnasium begrüßen. Hier stellten Landeskundebeauftragte des Kompetenzzentrums für Geschichtliche Landeskunde im Unterricht didaktische Konzepte zur Vermittlung oberschwäbischer Wirtschaftsgeschichte vor. Einen Höhepunkt der Tagung stellte die abschließende Podiumsdiskussion dar, bei der lebhaft über eine Standortbestimmung und Zukunftsperspektiven des Wirtschaftsstandorts Oberschwaben diskutiert wurde.
Die Ergebnisse der Tagung werden in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Landesgeschichte in Forschung und Unterricht“ veröffentlicht.
Text: M. Fiederer
Bild: Johannes Gießler
Bild: Wohin führt der Weg des Wirtschaftsraums Oberschwaben im Angesicht von Krisen und Transformationsherausforderungen? Bei einem Podiumsgespräch im Biberacher Wieland-Gymnasium diskutieren vor Lehrkräften, Studierenden und Schülern (von links) Carolin Ehringer, Leiterin des Amts für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung der Stadt Biberach , Stefan Strauch, Geschäftsführer der Produktion des Liebherr-Werks in Biberach, Thomas Handtmann, Vorsitzender des Beirats der Handtmann Unternehmensgruppe, und Frank Brunecker, Leiter des Stadtmuseums Biberach, zusammen mit den Tagungsleitern Markus Fiederer (Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung) und Prof. Dr. Christian Wieland (PH Schwäbisch Gmünd).