Die Fragestellung des Vortrags des Ingo Espenschied ist ambitioniert: „Kann die EU das Klima retten?“ Angesichts steigender Meeresspiegel, schmelzender Gletscher und weltweit zunehmender Temperaturen nahm sich der Politologe den Green New Deal der Europäischen Union vor. Eingeladen zum Vortrag hatten die Juniorbotschafter des Europäischen Parlaments am Wieland-Gymnasium. Über 200 Schüler der Klassenstufen 10 und 11 erlebten in der Aula der Gymnasien eine spannende „Gemeinschaftskunde – Doppelstunde“.
Der European Green Deal wurde im Dezember 2019 von der Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen vorgestellt. Er gilt als „man on the moon“-Projekt. Espenschied griff gerade diesen Vergleich mit der Mondlandung auf und stellte in einem großen historischen Bogen die Entwicklung der Klimapolitik von der Industrialisierung bis zur Klimakonferenz von Scharm asch-Schaich dar. Ziel der EU ist es, bis 2050 klimaneutral zu werden. Dazu wurden 50 Maßnahmen beschlossen, die in neun große Politikbereiche eingeteilt werden können. Die Maßnahmen befassen sich mit einer modernen, ressourceneffizienten und wettbewerbsfähigen Wirtschaft. Zu der Umsetzung des Green New Deals haben sich 27 europäische Staaten verpflichtet, denn bis jetzt verursacht Europa 9,5% der Treibhausgasemissionen. Letztendlich, so das Ergebnis des Vortrages, müssen Länder wie China (30 % der Treibhausgasemissionen), die USA und andere Staaten ebenfalls deutlich ihren Ausstoß verringern, sonst wird das Klima nicht zu retten sein. Allerdings, so Espenschied, ist der Green Deal der Europäer ein notwendiger Ansatz auf dem Weg, die Zunahme der Erderwärmung zu bremsen.
Organisiert und finanziert wurde der Vortrag des Politologen und Journalisten Espenschied vom deutschen Verbindungsbüro des Europaparlaments. In einer Art Verlosung erhielt das Wieland-Gymnasium den Zuschlag. Vorher gesammelte Schülerfragen stellte Juniorbotschafter Nikolas Faust.