„Der Wasser-Weg ist das Ziel“ oder „Alle sitzen in einem Boot“...

Selbstständiges und verantwortungsvolles Handeln sind wichtige erzieherische Ziele des Wieland-Gymnasiums.

Ein herausragendes und prägendes Ereignis, das zur Förderung dieser wichtigen sozialen Kompetenz entscheidend beiträgt, ist die jährlich stattfindende Donau-Wasserfahrt. Nach bescheidenen Anfängen in den 70-er Jahren hat sich diese Veranstaltung über 40 Jahre hinweg weiterentwickelt. Waren es anfangs nur wenige Schüler die gemeinsam mit ihrem Lehrer Dieter Georgij diese abenteuerliche Fahrt in den Ferien in Angriff nahmen, sind es mittlerweile alle neunten Klassen, die jeweils im Klassenverband zur Fahrt aufbrechen. Möglich geworden ist dies durch den von Bernhard Rock in den 90er Jahren getragenen Zillen-, und Materialbau und durch die Anschaffung von genügend Ausrüstung für insgesamt drei Fahrten, die zeitgleich unterwegs sein können.

Ohne sie geht nichts…

Diese 2-wöchige Exkursion bedarf einer soliden Logistik und wäre ohne das Engagement von Kollegen, Mentoren, Schülern, Eltern letztlich also Beiträgen der gesamten Schulgemeinschaft nicht durchführbar. Wichtige Vorarbeit leisten die Kollegen des Faches Sport, die mit dem Schwimmtraining sowie rettungstechnischen Anleitungen unverzichtbare Sicherheitsstandards gewährleisten. Einer weiteren Vorbereitung dient ein Paddeltraining auf der Riss, organisiert und durchgeführt von den Begleitlehrern und den Schülermentoren.

Zur Vorbereitung auf die Fahrt gehört aber auch die Pflege und Instandhaltung der Boote und der Ausrüstung, die unter der Anleitung des Donaubeauftragten Alexander Diesch von den Donauklassen durchgeführt wird.

Schülermentoren

Eine sehr wichtige Funktion nehmen die Schülermentoren der Klassen 10-KS2 ein. Sie werden aufgrund ihrer Einsatzbereitschaft und ihrer Zuverlässigkeit, die sie bereits während ihrer eigenen Donau-Fahrt bewiesen haben, ausgewählt. Sie sind Betreuer, Bootsführer, oft auch „Stimmungsmacher“ und sie leisten quasi nebenbei ein sozialpädagogisches Praktikum ab

Mit einem Klick auf den Button unten gelangen Sie zum Bewerberformular für angehende Donaumentoren.

Auch in den Klassen wird im Vorfeld fleißig gearbeitet, mit einem Arbeitseinsatz im Ried, Kuchenverkäufen, Altkleidersammlungen…
Die von den Klassen mit Unterstützung der Fahrtenleiter organisierten Arbeitseinsätze stärken die Klassengemeinschaft.

Außerdem werden mit dem dadurch verdienten Geld Donau-T-Shirts und verschiedene Extras während der Fahrt bezahlt. Viele Klassen erstellen auch ein Donautagebuch zur Erinnerung an die Fahrt.

Nur gemeinsam gelingt diese Leistung. Dies gilt nicht nur für das Paddeln auf den schweren Holzbooten, den Zillen, sondern auch für die täglichen Dienste am Übernachtungsplatz, das Aufbauen des Gemeinschaftszeltes, das Kochen und Spülen. Trotz guter Vorbereitung ist jede Fahrt ein Abenteuer, das jeden Teilnehmer am Ende mit Stolz erfüllt. Er hat seine Grenzen in körperlicher und psychischer Hinsicht kennen gelernt.

Ohne Hilfe der Eltern auszukommen, seine Kleidung in Ordnung zu halten, nicht das Lieblingsessen vorgesetzt zu bekommen, sondern selbst für das Essen einer großen Gruppe zuständig zu sein, sind wichtige Erfahrungen auf dem Weg zur Selbstständigkeit.

Die Donaufahrt bietet also jedem Schüler eine Mischung aus körperlicher Betätigung, sozialem Lernen und einer Fülle an Erlebnissen, die von herkömmlichen Schullandheim-Aufenthalten nicht geleistet werden kann. Außerdem stärkt die Donaufahrt die Klassengemeinschaft in einer Form, wie es im Schulalltag und auf herkömmlichen Ausfahrten nicht möglich ist.

Unmittelbar vor Antritt der Fahrt, üblicherweise Mitte Juni, findet das so genannte „Basis-Lager“ statt, eine Form des Eincheckens, bei dem Boote, Utensilien und Gepäck auf einen Trailer verstaut werden. Die eigentliche Wasserfahrt beginnt nach der halbtägigen Bus-Anreise in Eining bei Weltenburg, kurz vor dem Donaudurchbruch. Von hier bis Wien ist man 12 Tage unterwegs – es müssen schließlich 500 Flusskilometer bewältigt werden. Obwohl flussabwärts fahrend, oft eine schweißtreibende Angelegenheit! Rückstau des Wassers, Hitze und Gegenwind fordern vollen Einsatz.

Die Zillen, so heißen die schweren Holzboote, werden am Wieland-Gymnasium traditionell selbst gebaut. Eine Werkstatt für den Bau der neuen Zillen ist dafür im Zillenlager im alten Feuerwehrhaus eingerichtet. Im Bild sehen Sie Schülerinnen und Schüler der Zillenbau-AG des Schuljahres 2022/23 beim Bau einer neuen Zille, die erstmals bei den Fahrten 2023 zum Einsatz kommen wird.

Die Donautanzfahrt, die alle zwei Jahre in den Sommerferien stattfindet ist nicht immer auf der Standardroute unterwegs.

Im Bild links: Unsere Zillen 2018 vor der Basilika in Esztergom, zwei Paddeltage vor Budapest.
Im Bild rechts: Die Tanzfahrt 2019 vor der Abfahrt in Ulm.

Start der Reise
Passau
Ankunft in Wien